Jury
Die Jury des Prix SIA setzt sich aus neun Spezialist:innen zusammen, die sich durch ihre Sensibilität für eine hohe Baukultur und ihr Engagement für eine nachhaltige gebaute Umwelt auszeichnen.
Die Jury repräsentiert die gesamte Bandbreite der Ansätze und Fachdisziplinen der Baukultur – von Architektur und Stadtplanung über Gebäudetechnik und Materialwissenschaft bis hin zum Ingenieurwesen.

Tivadar Puskas
Vorsitzender der Jury - Dipl. Bauingenieur ETHZ, Partner bei Schnetzer Puskas Ingenieure
Tivadar Puskas ist Bauingenieur und Partner bei Schnetzer Puskas Ingenieure. Nach einer Lehre als Tiefbauzeichner studierte er an der HTL Burgdorf und der ETH Zürich. Seine Laufbahn begann bei Weiss Guillod Gisi Ingenieure, dem Nachfolgebüro von Heinz Hossdorf. 2009 übernahm er mit Heinrich Schnetzer die Büroleitung. Zu seinen prägenden Projekten zählen das Ando-Gebäude auf dem Novartis Campus, der Umbau des Transitlagers Dreispitz und das Square-Gebäude der Universität St. Gallen. Aktuell leitet er die Erweiterung der Fondation Beyeler und die Neugestaltung der Schweizergarde-Kaserne im Vatikan. 2024 veröffentlichte er mit Dino Simonett das Buch «Balanced Structures by Schnetzer Puskas». Er ist Jurymitglied bei Architekturwettbewerben, Gastkritiker an der ETH Zürich und der Accademia di Architettura Mendrisio und engagiert sich im Stiftungsrat des S AM Schweizerisches Architekturmuseum.

Maléna Bastien Masse
Bauingenieurin SIA, PhD EPFL, ausserordentliche Professorin und Leiterin des Studiengangs Bauingenieurwesen an der HEPIA Genf
Maléna Bastien Masse ist Bauingenieurin und Absolventin der Polytechnique Montréal (2010). 2015 promovierte sie an der EPFL und forschte dabei an der Verstärkung von Stahlbetonplatten mithilfe von UHFB (Ultra-Hochleistungs-Faserverbund-Baustoff). Von 2016 bis 2020 war sie als Projektleiterin bei INGPHI SA in Lausanne tätig. Im Jahr 2021 nahm sie ihre Arbeit am Structural Xploration Lab (SXL, EPFL) auf, um sich mit der Wiederverwendung von Bauteilen – insbesondere aus Stahlbeton – zu befassen. Seit 2024 leitet sie das Organisationskomitee von Queens of Structure Suisse Romande, einer Wanderausstellung, welche die vielfältigen Facetten des Bauingenieurberufs durch Porträts von Frauen sichtbar macht. Im Jahr 2025 wurde sie zur Professorin an der HEPIA ernannt. Dort ist sie für den Studiengang Bauingenieurwesen verantwortlich. Sie bildet zukünftige Ingenieurinnen und Ingenieure aus und führt gleichzeitig ihre Forschungen zur Erhaltung bestehender Tragwerke fort.

Daniel Bührer
Dipl. Techniker HF Klima, MAS Digitales Bauen, CEO 3-Plan AG, Winterthur
Nach der Berufslehre als Heizungszeichner bildete er sich sowohl technisch als auch betriebswirtschaftlich weiter: zum Techniker HF Lüftung/Klima, mit dem DAS KMU an der Universität St. Gallen und zuletzt mit dem MAS Digitales Bauen an der FHNW. Diese breite Qualifikation unterstützt seine Tätigkeit in der Unternehmensführung, Konzeptentwicklung und Leitung des Bereichs Innovation. Sein besonderes Interesse gilt der digitalen Arbeitsweise und deren Potenzial zur Effizienzsteigerung. Fachlich bringt er seine planerische Stärke in der integralen Betrachtung gebäudetechnischer Systeme ein, insbesondere im konzeptionellen Bereich. Seit 2003 ist er Mitinhaber, Verwaltungsrat und seit 2011 Geschäftsführer der 3-Plan AG in Winterthur. Zudem engagierte er sich als Präsident des SWKI und ist Mitglied der SIA-Kommission BK442.

Boris Buzek
Architekt und Wissenschaftsphilosoph. Programm-Manager Nationales Forschungsprogramm «Baukultur» (NFP 81)
Boris Buzek studierte Architektur in Lausanne und Zürich sowie – ebenfalls an der ETH Zürich – Geschichte und Philosophie des Wissens. Die Auseinandersetzung mit dem Zusammenspiel von Raum, Gesellschaft und Kultur begleitete ihn durch verschiedene Tätigkeiten in Forschung und Praxis. Aktuell koordiniert er für den Schweizerischen Nationalfonds das Nationale Forschungsprogramm «Baukultur. Für einen ökologischen und sozialen Wandel der gebauten Umwelt».

Philipp Esch
Dipl. Architekt ETH BSA SIA, SERA – Studio Esch Rickenbacher Architektur AG
Geboren in Göttingen (D), von 1986–1992 Studium an der ETH Zürich und am CEPT in Ahmadabad (IND). Von 1994–1997 Mitarbeit bei Morger & Degelo Architekten in Basel und HPP Hentrich Petschnigg Partner in Berlin. Assistent von Meinrad Morger und Martin Boesch an der ETHZ und der EPFL von 1997–2002. 2002 bis 2004 Redakteur der Fachzeitschrift «werk, bauen+wohnen». Eigenes Büro ab 1999, von 2008–2023 Esch Sintzel Architekten. Seit 2024 Partner bei SERA – Studio Esch Rickenbacher Architektur. 2008-09 Dozent an der HSLU Luzern, 2017–2020 Dozent an der ZHAW Winterthur, ab 2021 Gastprofessur an der Accademia di Architettura in Mendrisio. 2014-23 Mitglied der Fachgruppe Stadtgestaltung in Winterthur, ab 2025 Mitglied der Stadtbildkommission Basel.

Luca Gattoni
Ingenieur, Bauphysiker, Dozent für Architektur auf Bachelorstufe an der Fachhochschule SUPSI (Scuola Universitaria della Svizzera Italiana)
Luca Pietro Gattoni schloss seine Promotion 2001 ab und war dabei an verschiedenen Forschungsprojekten am Politecnico di Milano und an der Technischen Universität Braunschweig beteiligt. Über zehn Jahre hinweg verband er Forschung, Lehre und Praxis und leitete ein spezialisiertes Team in den Bereichen Energie, Akustik und Gebäudetechnik. Heute ist er Mitinhaber des Büros gattoni piazza und führt Beratungsleistungen in der Schweiz und im Ausland durch. Sein Schwerpunkt liegt auf der Gestaltung von Innen- und Aussenräumen, wobei er technische, wahrnehmungsbezogene und soziale Aspekte in einem interdisziplinären Ansatz vereint. Er unterrichtet Architektur und Innenarchitektur an der Fachhochschule SUPSI und nimmt Expertentätigkeiten an weiteren Institutionen und in diversen Fachjurys wahr.

Anne-Chantal Rufer
Architektin EPFL und MAS Spatial Design ZHDK, Co-Leiterin der Geschäftsstelle des Vereins Ville en tête, Lausanne
Als Architektin und Szenografin stellt Anne-Chantal Rufer die Baukultur in den Mittelpunkt ihrer Tätigkeit. Im Spannungsfeld von Architektur und Vermittlung setzt sie sich für eine aktive, kollektive Weitergabe von raumplanerischer Expertise ein. Zehn Jahre lang befasste sie sich in Zürcher Büros mit Umbau- und Ausstellungsprojekten; 2021 trat sie schliesslich als wissenschaftliche Mitarbeiterin in das Bundesamt für Kultur ein. Seit 2024 ist sie Leitungsmitglied des Vereins Ville en tête, in dem sie sich bereits seit der Gründung im Jahr 2015 engagiert. Rund 50 Fachleute haben sich in diesem Verein zusammengeschlossen, um das Bewusstsein für Baukultur zu stärken und ein hochwertiges Lebensumfeld für alle zu fördern.

Ariane Widmer
Ariane Widmer Pham, Dipl. Architektin und Stadtplanerin EPFL / SIA BSA FSU
Ariane Widmer Pham arbeitet heute als freiberufliche Architektin und Stadtplanerin. Von 2019 bis 2025 war sie als Stadtplanerin des Kantons Genf tätig und verantwortlich für die Vision und Qualität der Raumentwicklung. Zudem war sie Co-Leiterin der grenzüberschreitenden räumlichen Vision «Grand Genève 2050». Von 2003 bis 2019 leitete sie die Umsetzung des Richtplans für Lausanne West (SDOL, Schéma directeur de l'Ouest lausannois) – ein Quartier, das 2011 mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet wurde. Sie ist Gastprofessorin an der EPFL, Mitglied zahlreicher Jurys, Referentin und Autorin, Co-Präsidentin von Europan Suisse und engagiert sich in verschiedenen Kulturstiftungen – insbesondere in der Stiftung Baukultur Schweiz. Im Jahr 2022 wurde ihr Engagement für eine kollektive und nachhaltige Raumplanung mit dem Brandenberger-Preis gewürdigt.

Robin Winogrond
Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin
Robin Winogrond, Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin, ist international für ihre preisgekrönten Projekte bekannt. Sie nimmt an Jurys teil, hält Vorträge, publiziert und unterrichtet unter anderem an der Harvard Graduate School of Design, The Bartlett und der Oslo School of Architecture. Ihre Projekte reichen von gebauten städtischen Räumen, Installationen und Gärten bis hin zu Konzepten für Freiraumsysteme und spiegeln ihren interdisziplinären Hintergrund in Landschaftsarchitektur, Stadtplanung, Architektur und Kunst wider. Ihre Arbeit bringt das ortsspezifische, poetische Potenzial von Restplätzen zum Ausdruck und verwandelt deren inhärente Identität und Widersprüche in starke soziale und atmosphärische Erfahrungen. Als Mitbegründerin von Studio Vulkan Landschaftsarchitektur war sie von 2014–2020 Partnerin.