Die Auszeichnung
Mit der Auszeichnung Prix SIA würdigt der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein (SIA) innovative und interdisziplinäre Projekte und Prozesse im Bereich der Baukultur. Er wird im Juni 2026 zum zweiten Mal verliehen.
Auszeichnungen
Der Prix SIA vergibt drei Auszeichnungen:
- Jurypreis
In einem zweistufigen Beurteilungsverfahren vergibt die Fachjury einen Preis. Das Siegerprojekt dient als Vorbild für die nachhaltige Gestaltung unseres Lebensraums. - Publikumspreis
Basierend auf gleichen Bewertungskriterien wie die Fachjury, vergibt die baukulturinteressierte Öffentlichkeit über ein Online-Voting den Publikumspreis. Für den Prix SIA ist die Schaffung eines nachhaltigen Lebensraums eine Aufgabe für jede und jeden. - Preis der Studierenden
In Anwendung der gleichen Bewertungskriterien beim Jurypreis, vergibt eine Jury aus Studierenden der Fachrichtungen Architektur, Bauingenieurwesen und Soziale Arbeit der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg den Preis der Studierenden Prix SIA 2026. Sie besuchen hierfür während des Herbstsemesters 2025 Veranstaltungen, bei denen sie das Davos Qualitätssystem für Baukultur kennenlernen.
Teilnahmebedingungen
Das Reglement des Prix SIA ist so offen wie möglich formuliert. Es soll Innovation und Interdisziplinarität im Dienste einer nachhaltigen und qualitativ hochwertigen Gestaltung der natürlichen und gebauten Umwelt in der Schweiz fördern.
- Verfahren
Um ein möglichst breit gefächertes Spektrum an innovativen und interdisziplinären Projekten und Prozessen zu erhalten, wird der Prix SIA im offenen Verfahren ausgeschrieben. - Teilnahmebedingungen
Zugelassen sind alle innovativen, interdisziplinären Projekte und Prozesse, die gemäss dem Davos Qualitätssystem massgeblich zu einer hohen Baukultur in der Schweiz beitragen und in wesentlichen Teilen zwischen dem 1. Januar 2023 und dem 31. Dezember 2025 realisiert beziehungsweise fertiggestellt worden sind.
Die Beiträge können aus allen vom SIA vertretenen und/oder mit dem Bauwesen verbundenen Bereichen stammen: Ingenieurwesen, Stadtplanung, Landschaftsarchitektur, Architektur, Gebäudetechnik, Bauingenieurwesen usw. - Ausschreibung herunterladen
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Zeitplan
Neben der Auszeichnung ist der Prix SIA ist eine permanente Diskussionsplattform. Zwischen der Lancierung und der Preisverleihung finden öffentliche Gespräche zu den Themen Nachhaltigkeit und Baukultur statt, die Prix SIA Talks.
- Lancierung des Prix SIA
September 2025 - Zeitraum für die Abgabe der Einreichungen
3. November 2025 bis 23. Januar 2026 - Vorprüfung
Januar 2026 - Präsentation aller eingereichten Projekte auf prixsia.ch
Februar 2026 - Präsentation der nominierten Projekte
Ende März 2026 - Start Publikumsvoting
April 2026 - Schlussjurierung und Preisverleihung
Juni 2026
Beurteilungskriterien
Der Prix SIA basiert auf dem «Davos Qualitätssystem für Baukultur». Es beurteilt die baukulturellen Qualitäten der eingereichten Projekte und Prozesse anhand von acht Kriterien.
- Gouvernanz
Hohe Baukultur folgt guter Gouvernanz.
Sie fördert qualitätsorientierte und ortsspezifische Prozesse, die von qualifizierten und teamorientierten Akteuren geleitet werden. Hohe Baukultur begünstigt fördert die Beteiligung der Bevölkerung und trägt zu einer transparenten, inklusiven und partizipativen Gouvernanz für Entscheidungsfindung, Bewirtschaftung und Pflege des Orts bei. - Funktionalität
Hohe Baukultur erfüllt ihren Zweck.
Die Gestaltung und Bauweise hoher Baukultur erfüllt die menschlichen Bedürfnisse nach Gesundheit, Komfort, Sicherheit und Zugänglichkeit. Hohe Baukultur ist langlebig, passt sich bestehenden sowie sich wandelnden Nutzungen und Zwecken an und erhält das baukulturelle Erbe. - Umwelt
Hohe Baukultur schont die Umwelt.
Hohe Baukultur trägt dazu bei, die natürlichen Ressourcen und die Biodiversität zu erhalten, die Auswirkungen des Klimawandels zu minimieren und damit die Nachhaltigkeit zu unterstützen. Sie bewahrt, fördert und entwickelt eine intakte natürliche Umwelt und vielfältige Kultur- und Naturlandschaften durch verantwortungsvolle Bodennutzung und Siedlungen, nachhaltige Mobilität, Energieeffizienz sowie langlebige Baumaterialien und -methoden, die den gesamten Lebenszyklus berücksichtigen. - Wirtschaft
Hohe Baukultur schafft wirtschaftlichen Mehrwert.
Sie priorisiert kulturelle Werte und langfristige Investitionen gegenüber kurzfristigem wirtschaft- lichem Gewinn. Sie erhält und steigert den wirtschaftlichen Wert und ist hochwertig in der Nutzung. Sie bewahrt und entwickelt Ressourcen durch eine langfristige, auf den Standort und die Gestaltung abgestimmte Nutzung, durch Sparsamkeit bei Bau und Betrieb und durch den Einsatz hochwertiger, langlebiger Baumaterialien. - Vielfalt
Hohe Baukultur verbindet Menschen.
Sie widerspiegelt und fördert inklusive Gesellschaften und regt zu gemischten Nutzungen an. Sie erleichtert das Miteinander und fördert die gemeinsame Verantwortung, die zu sozialem und räumlichem Zusammenhalt führt. Sie trägt zu einer vielfältigen Planungskultur bei. - Kontext
Hohe Baukultur führt zu räumlicher Kohärenz.
Orte hoher Baukultur beziehen sich auf ihren baukulturellen und natürlichen Kontext. Sie umfassen das baukulturelle Erbe genauso wie das zeitgenössische Gestalten und stehen im Dialog mit den örtlichen Gegebenheiten und deren Besonderheiten hinsichtlich Alter, Massstab, Typologie und Materialität. - Schönheit
Ein Ort hoher Baukultur ist schön. Hohe Baukultur berücksichtigt die sinnliche Wahrnehmung und die Beziehung zwischen Objekten, Räumen und Menschen. Sie erhöht die Zufriedenheit und die Lebensqualität und betont das Bedürfnis nach positiver ästhetischer Wertschätzung und einer erfüllenden Beziehung zwischen Mensch und Ort.